Tiefenschärfe als Resultat der gewählten Blende

Tiefenschärfe als Resultat der gewählten Blende

Die Blende ist eine mechanische Konstruktion innerhalb des Objektives, die durch Öffnen und Schließen die Menge des durchgelassenen Lichtes regelt. Ein in der gestalterischen Fotografie sehr gewünschter Nebeneffekt, der sich durch die variable Öffnung ergibt ist die sog. Tiefenschärfe. 

Je weiter die Blendenöffnung im Objektiv geschlossen wird, desto höher ist die resultierende Tiefenschärfe, also die räumliche Ausdehnung der als scharf empfundenen Bildteile. Diese dehnt sich sowohl nach vorne, als auch hinter die eingestellte Entfernung (Fokusentfernung) aus - bei normalen (nicht Makro-) Motiven üblicherweise ca. 1/3 nach vorne und 2/3 hinter das Motiv.

Wird die Blendenöffung weiter geschlossen, spricht man von Abblenden, wird sie weiter geöffnet, wird dies Aufblenden genannt. Für Einsteiger zunächst wenig intuitiv ist hierbei, dass große Zahlenwerte benutzt werden, um kleine Blendenöffnungen (z. B. Blende 32) zu beschreiben und kleinere Zahlenwerte (wie z. B. Blende 4) für große Blendenöffnungen stehen. Wird die Blendenzahl schriftlich angegeben, wird ihr üblicherweise ein kleines "f" vorangestellt. So schreibst sich Blende 16 auch kurz "f 16".

Wir weit die Blende jeweils geöffnet und geschlossen werden kann, hängt von der Bauweise des Objektives ab. Hier sind Festbrennweiten den Zoom-Objektiven meist überlegen und bieten noch größere Blendenöffnungen - mit der in der Portraitfotografie sehr gewünschten extrem geringen Tiefenschärfe für komplett unscharfe Hintergründe hinter der Person. 

Da bei stillstehender Kamera und unbewegtem Motiv die Belichtungszeit keine Auswirkung auf die Bildwirkung (außer die Helligkeit des Bildes) hat, kann die Blende hier frei gewählt werden, um die gewünschte Menge an räumlicher Schärfeausdehnung zu erreichen. Die Belichtungszeit wird hierbei jeweils angepasst, so dass die Helligkeit des Fotos jeweils dem gewünschten Resultat entspricht. Bei bewegten Motiven oder handgehaltener Kamera ist hierbei darauf zu achten, dass die Zeiten nicht zu lang werden - sonst droht Bewegungsunschärfe!

Die Tiefenschärfe hängt jedoch von mehreren Faktoren ab. Zum besseren Vergleich waren sie bis auf den ersten in der Vergleichsreihe konstant.

  • Blendenöffnung (in der Bildreihe variiert)
  • Abstand vom Motiv bzw. Entfernung, auf die fokussiert wurde
  • Brennweite des Objektives
  • Größe des Aufnahmeformates (Kamerasensor, Filmformat)
  • und letztendlich von der Vergrößerung des endgültigen Bildes (je stärker dieses vergrößert wird, desto eher werden auch sehr kleine Unschärfen als unscharf empfunden)

 

Die Vergleichsbilder der Landkarte wurden mit konstantem Abstand mit einem 60mm-Objektiv gemacht. Die Blende wurde von recht weit offen (f 4.0) bis ziemlich weit geschlossen (f 32.0) variiert. Da die Kamera im Modus Zeitautomatik genutzt wurde, kümmerte sich der Belichtungsmesser der Kamera um die jeweils angepasste Belichtungszeit, so dass die Helligkeit der verschiedenen Aufnahmen stets gleich blieb.

Die resultierende Tiefenschärfe reicht übrigens selbst bei der weitestmöglich geschlossenen Blende (f 32.0) nicht aus, um die gesamte Landkarte scharf abzubilden. Hier hätte entweder der Blickwinkel variiert werden müssen, so dass die räumliche Ausdehnung nicht so groß ist, oder eine Kamera mit einem kleineren Aufnahmeformat (z. B. eine Kompaktkamera) genutzt werden müssen.